Tierschutz

Tiere sind aus meinem Leben nicht wegzudenken, Tierschutz liegt mir sehr am Herzen.
Seit Ende 2010 arbeite ich freiberuflich im Tierdörfli Olten.

Aus dem Tierdörfli Magazin Herbst 2021

Amara - aus dem Tagebuch unserer Hundetrainerin 

Eintritt 20.04.21, geb. 01.01.2021                                  

28.04.21 (1. Training)   

Heute sehe ich Amara, die knapp vier Monate junge Kleinspitz-Hündin, zum ersten Mal. Sie knurrt fast die ganzen Zeit, während sie mich sieht. Ich bleibe draussen im Gang. Ich drücke den Clicker und werfe ein Futterstück rein. Nachdem ich zunächst ein Tuch mit meinem Geruch in ihre Box gelegt habe und später einen gefüllten Kong, kommt sie knurrend und fiepend in den vorderen Teil ihrer Box. Sie frisst nur, wenn ich ihr Gesichtsfeld verlasse, sie also alleine ist.

29.04. 21 (2. Training)

Einmal schleckt sie ein Stückchen Leberpaste vom Boden, als ich vor ihrer Box stehe, sonst nur Futteraufnahme, wenn ich ausser Sicht bin.

03.05.21 (3. Training und folgende)

Statt zu knurren, bellt sie nun mehr, ich bleibe noch im Gang draussen.

Zu späteren Trainings gehe ich zu ihr in die Box und setze mich ruhig auf den Boden. Sie bellt andauernd während meines ganzen Aufenthalts in ihrer Box.

Einmal teste ich ihr Verhalten, indem ich ihr eigentümliches Bellen nachahme. Tatsächlich hört sie kurz auf und in späteren Trainingseinheiten gibt es immer längere stille Phasen.

13.05.21 Sie kann fressen, wenn ich in ihrer Box bin und Abstand halte.

17.05.21 Amara ist fast immer ruhig (kein Bellen) kommt manchmal auf Armlänge zu mir, um das nach dem Klick hingeworfene Futterstückchen zu fressen, einige Male hat sie sogar aus der Hand Leberpaste geschleckt und Goodie gefressen!

Dies klappt in den nächsten Trainings nur, solange ich mich immer am selben Ort in der Box aufhalte.

Später kann sie auch ein Goodie aus meiner Hand annehmen, wenn ich stehe.

15.06.21 Amara ist immer noch sehr schreckhaft und ängstlich, doch mit Pet Remedy Spray kommt sie zur Ruhe, gestern hat sie zum ersten Mal an mir gerochen, heute steigt sie mit den Vorderpfoten vorsichtig auf meine Oberschenkel (ich sitze mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden), wenn ich sie animiere, Goodies zu suchen.

24.06.21 Heute kann ich sie zum ersten Mal am Hals/Schulterbereich streicheln (mit dem Handrücken), während sie Leberpaste schleckt. Die Tube muss ich jedoch eng an meinem Körper halten. Schlecken aus der Tube mit ausgestrecktem Arm, wagt sie nicht.

Erstes Kennenlernen der Retrieverleine: Nach einigen Versuchen getraut sie sich, ihren Kopf ein wenig hindurchzustrecken.

Zusammenfassung

In diesen sieben Wochen war ich regelmässig bei Amara, in der Regel drei Mal wöchentlich. Insgesamt ist sie viel ruhiger geworden. Auch wenn sie im Auslauf ist, höre ich sie kaum noch bellen. Besuche ich sie, zeigt sie bisher keine sichtbare Freude, doch macht sie beim Training motiviert mit. Sie bietet sogar selber Verhaltensweisen an, welche ich mit dem Clicker bzw. meinem Zungenklick markiere. Hier darf ich mich ihr zum Belohnen sogar mit meiner Hand annähern, ohne dass sie ausweicht oder erschrickt.

Amara liebt es, nach Futter zu suchen, sie kennt das Signal "luege", mit Handzeichen ist Sitz und Platz möglich und sie bietet selber ein "slow down" an (liegend den Kopf auf den Boden legen).

Dass sie sich getraut, ihren Kopf ein wenig in die Schlinge einer Retrieverleine zu strecken, und dies beim ersten Kennenlernen derselben, zeugt von wachsendem Vertrauen. Dass sie sogar mein Streicheln aushalten konnte, stimmt mich zuversichtlich, dass Amara weitere tolle Fortschritte macht.

Aarburg, 27.06.2021    

Yvonne Thönen, Hundetrainerin

Ich bin’s Amara

Ich bin’s Amara

Hallo ihr Zweibeiner. Ich bin’s, Amara. Noch sehr jung kam ich ins Tierdörfli und trotz der liebevollen Betreuung fühlte ich mich nicht wohl. Eine einfühlsame Hundetrainerin, Yvonne, hat sich mit mir beschäftigt und mir das Einmaleins des Hundeverhaltens beigebracht. Ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen und plötzlich hat sie mich zu sich nach Hause genommen. Wow, was für ein grossartiges Ereignis. Sie hat mich dann ihren zwei grossen braunen Hunden vorgestellt. Einer älteren Hündin, die immer meint, sie müsse auf alles aufpassen und unter Kontrolle halten. Na soll sie doch! :-) Und da ist noch ein nicht mehr ganz junger Labrador. Der ist ganz in Ordnung und den kann ich noch formen. Zudem sind da noch zwei Katzen, mit denen man gut jagen spielen kann. Sehr lustig! Eigentlich finde nur ich es lustig, aber das ist ja die Hauptsache.

Jetzt bin ich schon ein paar Wochen in meinem neuen Zuhause und habe mich sehr gut eingelebt. Ich geniesse die langen Spaziergänge, das Spielen mit Paisley und auch die Schmusestunden. Für mich hat sich alles zum Guten gewendet und ich bin darüber sehr froh. Endlich habe ich eine Familie und kann ganz der freche, lebhafte und verspielte Hund sein.

Vielen Dank an alle!!